75 Quadratkilometer Wildnis zur Stärkung der Natur und des Tourismus in der Region.
Verwunschene Moore, lichte Buchen- und Lindenwälder, Nasswiesen, schroffe Felswände und Jahrtausende alte Schutthänge sind der Landschafts-Mix, den der Nationalpark Hunsrück-Hochwald bietet. An Pfingsten 2015 wurde der 16. Nationalpark Deutschlands eröffnet. 100 Quadratkilometer ist der länderübergreifende Nationalpark groß, der Flächen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland umfasst. Das Saarland stellt zwar mit rund 10 Quadratkilometer nur ein Zehntel der Fläche, aber ein Zehntel, das, wie die Saarländer stolz erklären, schon heute ganz besonders attraktiv sei. Der Park erstreckt sich von Damflos (Kreis Trier-Saarburg) im Westen, nach Mörschied (Kreis Birkenfeld) im Osten und vom höchsten rheinland-pfälzischen Berg Erbeskopf (816 Meter) im Norden (Kreis Bernkastel-Wittlich) bis Otzenhausen im Saarland (Kreis St. Wendel) im Süden.
Durch zahlreiche Überreste aus der Kelten- und Römerzeit ist das Nationalparkgebiet auch kulturhistorisch einzigartig. Herausragend ist dabei wohl der so genannte Hunnenring bei Otzenhausen, Gemeinde Nonnweiler, ein keltischer Ringwall, Überreste einer Höhenburganlage, errichtet im 6. und 5. Jahrhundert vor Christus. Das Bauwerk ist auch heute noch beeindruckend. Der Wall umfasst bei einer Länge von 2,5 km mehr als 18 Hektar und erreicht eine Höhe von maximal 10 Metern bei einer Basisbreite des Walls von mehr als 40 Metern.
Der Keltenpark am Fuße des Ringwalles bei Otzenhausen ist eines der Eingangstore zum Nationalpark. Dort entsteht die Rekonstruktion einer keltischen Siedlung aus mehreren in sich abgeschlossenen Gehöften. Ein erstes Gehöft mit Wohnhaus, Neben- und Speichergebäuden ist bereits entstanden.
Wildkatzen, davon gibt es im Hunsrück geschätzt noch 1000 Exemplare, und Schwarzstörche sind die tierischen Aushängeschilder des neuen Nationalparks.Ein blauer Wildkatzenkopf, verknüpft mit der geometrischen Form eines Keltenknotens ist so auch das Logo des neuen Nationalparks.
Auf Dreiviertel der Fläche des Nationalparks, so ist es vorgesehen, wird die Natur das Regiment übernehmen, sie werden der natürlichen Entwicklung überlassen und in den kommenden Jahrzehnten wieder zur Wildnis werden. Beim Start des Nationalparks wird unterschieden in Wildnisbereiche, die schon der Natur überlassen sind, und Entwicklungsbereiche, bei denen das Ziel besteht, sie innerhalb von 30 Jahren in Wildnisbereiche zu überführen. Umgeben ist dieser Bereich von der sogenannten Pflegezone, einer Pufferzone, die negative Auswirkungen aus dem Wildnisbereich auf die umgebende Kulturlandschaft und von dort auf den Wildnisbereich verhindern soll. So soll in der einen Richtung das Übergreifen von Ungeziefer wie etwa der Borkenkäfer und in der anderen Richtung der Eintrag von Insektiziden verhindert werden. In dieser Pflegezone werden extensiv genutzte Kulturflächen wie etwa Streuobst- oder Magerwiesen erhalten bleiben, da sie einen großen Beitrag zur Artenvielfalt leisten.
Ziel des Nationalparks außer der Schaffung von Wildnis ist es, die besondere Eigenart, landschaftliche Schönheit, Ruhe und Ungestörtheit des Gebietes zu bewahren, kulturhistorisch und naturgeschichtlich wertvolle Denkmale und Flächen zu erhalten und zugängig zu belassen und das Gebiet der Bevölkerung zu Erholungs- und Bildungszwecken barrierefrei zugängig zu machen und zu erschließen.
Links zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald